Musik macht gesund
Die etwas andere Medizin: Musik.
Musik hat Kraft, das weiß jeder. Weitaus weniger bekannt ist, dass diese Kraft auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Eine Auswertung von 26 internationalen Studien bestätigt diese Wirkung erstmals empirisch.
Wer sich mit Musik beschäftigt, der erlebt eine „klinisch signifikante“ Verbesserung seiner Lebensqualität. Herausgefunden hat das eine Gruppe von Wissenschaftlern um Matt McCrary. Die Autoren der Untersuchung von der Universität von New South Wales in Sydney haben 26 Studien mit 779 Teilnehmern aus Ländern wie Australien, Brasilien, China, Deutschland, Indien, USA, Schweden und Italien ausgewertet. Das Ergebnis ist eindeutig: Musik fördert die Gesundheit. Dabei, so McCrary, spielt es keine Rolle, ob man singt, ein Instrument spielt oder nur zuhört, der positive Effekt ist der gleiche. Die Untersuchung mit dem etwas sperrigen Titel „Die Verbindung von Musikinterventionen mit gesundheitsbezogener Lebensqualität. Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse“ zieht auch einen Vergleich mit anderen Aktivitäten und stellt fest: Die Beschäftigung mit Musik ist von der Wirkung her vergleichbar mit den positiven Gesundheitseffekten einer Gewichtsabnahme. Verglichen mit den Effekten von Sport und Bewegung ist die Wirkung von Musik etwa halb so groß.
Dreimal täglich Mozart?
Die Autoren der Untersuchung weisen jedoch auf das Problem hin, dass sich Musik sehr unterschiedlich auf Meschen auswirkt. Daher sei es nicht so einfach möglich, eine bestimmte Musik wie eine Arznei zu verschreiben. Rezepte wie „dreimal täglich Mozart“ wird es in naher Zukunft also kaum geben. Dazu sind die Forschungserkenntnisse auch noch zu frisch. Dennoch kann man festhalten, dass der regelmäßige Musikkonsum sich spürbar positiv auf die psychologische Gesundheit auswirkt. Darüber hinaus sehen die Autoren der Untersuchung günstige Effekte im sozialen Umgang mit Mitmenschen sowie ein höheres Level an Energie.
Mitreißender Sound beim Sport.
Gerade der Punkt, dass Musik zu mehr Vitalität verhilft, ist vielen Sportlern schon lange vertraut. So bestätigen in der internationalen Studie „Engaging with Music 2022“, die über 44.000 Musikfans in 22 Ländern befragt hat, 69 Prozent der Befragten, dass ihnen Musik beim Sport wichtig ist. Entsprechend ist es kein Zufall, dass in Fitnessstudios nahezu immer Musik läuft und Sportler beim Training häufig Kopfhörer tragen. Denn Musik kann antreiben, mitreißen, aufputschen, motivieren und geht direkt ins Blut. Ebenfalls 69 Prozent der Befragten gaben bei der Studie „Engaging with Music 2022“ an, Musik sei wichtig für ihre mentale Gesundheit. National betrachtet ergibt sich ein ähnliches Bild. Laut IFPI (International Federation of the Photographic Industry) hören die Deutschen durchschnittlich 19 Stunden in der Woche Musik. Der Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) setzt sich dafür ein, dass es noch mehr werden. Schließlich macht Musiköhren Spaß und ist zudem auch noch gesund.