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Umsätze der Musikindustrie in Deutschland im Jahr 2017 annähernd stabil: Streaming wächst weiter kräftig, physische Tonträger deutlich weniger gefragt

Bundesverband Musikindustrie stellt Marktdaten vor

Die Umsätze der deutschen Musikindustrie liegen 2017 annähernd auf Vorjahresniveau. Wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) heute bekanntgab, beliefen sich die Verkäufe von CDs, Schallplatten, DVDs und Downloads sowie die Einnahmen aus Streamingdiensten auf insgesamt 1,588 Milliarden Euro1, das ist ein leichtes Minus von 0,3 Prozent gegenüber 2016. Mit 22,7 Prozent legte der Digitalmarkt weiter zu, getrieben durch starke Zuwächse im Audio-Streaming (+42,8 Prozent). Der physische Markt gab im gleichen Zeitraum zwar um 14,3 Prozent nach, lag aber mit 53,4 Prozent auch 2017 noch immer vor dem Digitalgeschäft (46,6 Prozent).


Stärkstes Umsatzsegment blieb auch 2017 die CD (45,4 Prozent Marktanteil), mittlerweile gefolgt von Audio-Streaming (34,6 Prozent) und Downloads, die um 19,3 Prozent an Umsatz verloren und auf einen Marktanteil von nun noch 9,9 Prozent zurückgingen. Vinyl wuchs dagegen weiter, wenn auch nicht so stark wie in den Vorjahren. Mit einem Plus von 5,1 Prozent sorgte es im Gesamtjahr 2017 für 4,6 Prozent der Umsätze.

 

Der Vorstandsvorsitzende des BVMI, Dr. Florian Drücke, bewertet die zunehmende Digitalisierung des Marktes positiv: „Wir sehen weiterhin eine starke Zugkraft im Musik-Streaming, und das zeigt, dass die Diversifizierungsstrategie der Branche greift. Je größer der Digitalanteil wird, desto wichtiger ist aber auch, dass die Refinanzierbarkeit von Inhalten im digitalen Raum sichergestellt ist, das heißt: Jede Form der Online-Nutzung muss an Lizenzen geknüpft sein, die am Markt verhandelt werden. Nach Untersuchungen unseres Dachverbandes IFPI findet derzeit knapp die Hälfte des Musik-Streamings in Deutschland über Video-Streaming-Dienste wie z.B. YouTube statt, die aktuell zusammen aber nur 1,9 Prozent zum Umsatz beitragen – dem stehen 34,6 Prozent gegenüber, die durch die Premium- und werbefinanzierten Angebote der Audio-Streaming-Dienste erlöst werden. Das ist ein inakzeptables Ungleichgewicht, das wir als ‚Value Gap‘ bezeichnen. Insofern ist es höchste Zeit und sehr zu begrüßen, dass sich Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag sehr explizit zur Beteiligung der Plattformen an der Refinanzierung bekennen und damit ein Level Playing Field im Online-Bereich schaffen wollen. Ob dieser Koalitionsvertrag zur Anwendung kommt, wird sich bekanntlich in diesen Tagen zeigen. Tatsache ist, dass beim Thema Value Gap auf europäischer Ebene im Interesse der Kreativen und ihrer Partner keine Zeit zu verlieren ist.“

1Umsatz bewertet zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer

 

Grafiken in Druckqualität (300dpi):

<link file:37919 download file>Umsatzanteile aus dem Musikverkauf Physisch/Digital
<link file:37929 download file>EN: Shares In Revenue Physical/Digital
<link file:37920 download file>Umsatzentwicklung der physischen Tonträger
<link file:37921 download file>Umsatzentwicklung digitaler Musikverkäufe
<link file:37918 download file>Gesamtumsatz aus Musikverkauf, Synchronisation und Leistungsschutzrechten
<link file:37917 download file>Musikstreaming seit 2013 Premium / werbefinanziert

 

Grafiken in Web-Qualität (72 dpi):

<link file:37925 download file>Umsatzanteile aus dem Musikverkauf Physisch/Digital
<link file:37928 download file>EN: Shares In Revenue Physical/Digital
<link file:37924 download file>Umsatzentwicklung der physischen Tonträger
<link file:37926 download file>Umsatzentwicklung digitaler Musikverkäufe
<link file:37923 download file>Gesamtumsatz aus Musikverkauf, Synchronisation und Leistungsschutzrechten
<link file:37922 download file>Musikstreaming seit 2013 Premium / werbefinanziert