René Houareau (rechts) im Gespräch mit Eva-Maria Sommer und Jan Rode

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„Die Musikindustrie misst der Kunstfreiheit eine hohe Bedeutung bei“

René Houareau verortete die Debatte um Verantwortung von Musikschaffenden gegenüber jungen Musikfans im Panel der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein

Der Umgang mit sprachlich überreizenden Songtexten ist immer wieder ein Thema. Wo beginnt die Schutzpflicht und wo hört die Kunstfreiheit auf? Darüber diskutierte am Donnerstagvormittag eine Runde im east Hotel in Hamburg.

 

René Houareau, Geschäftsführer Recht & Politik beim BVMI, verortete den Diskurs prägnant in den Kontext aktueller Entwicklungen im Legal- und Label-Geschehen. „Kunst will reizen und Reibung schaffen“, so Houareau, „und genau hierfür müssen wir die Kunstfreiheit möglichst regulierungsfrei belassen. Selbstverständlich haben die Firmen längst ihre eigenen Mechanismen zur Grenzziehung entwickelt. Die Musikindustrie vertraut aber auch auf effektive Behörden zur Interpretation dieser Grenzen, der Gesetze, die Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden und „gefährlichen“ Inhalten schützen sollen.“ Damit eine – auch marktberuhigende – Aufklärung zeitnah gewährleistet werden kann und Schutzmaßnahmen schnellstmöglich und effektiv greifen können, bedarf es gegebenenfalls auch einer kapazitären Aufstockung der existenten Mechanismen, wie zum Beispiel der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ), ehemals Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.

 

Hourareau betonte außerdem: „Wir sollten Musik nicht als Katalysator für gesellschaftliche Probleme begreifen. Musik hat auch einen wesentlichen positiven Effekt und wir sollten gerade angesichts des 50. Geburtstags von HipHop auch dessen positive Elemente sehen und nicht nur die schwierigen. Die Einschränkung der Kunstfreiheit allein kann einen notwendigen gesellschaftlichen Diskurs nicht ersetzen.“

 

Die Gesprächsrunde wurde von der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) organisiert und von MA HSH-Direktorin Eva-Maria Sommer moderiert. Weitere Panelist:innen waren Jan Rode, Musikmanager und Christiane Lieb, Managing Director SUCHT.HAMBURG.